Transparenz gilt als das Fundament von Vertrauen.
Aber kann zu viel Offenheit auch Unsicherheit erzeugen?
Als Führungskraft stehst du oft zwischen zwei Polen: der Verantwortung, offen zu kommunizieren, und der Notwendigkeit, Vertrauliches zu wahren.
Beide Seiten bergen Risiken:
- Teilst du alles, läufst du Gefahr, dein Team zu überfordern oder zu verunsichern.
- Teilst du zu wenig, könnte Misstrauen wachsen – und das Vertrauen deines Teams Schaden nehmen.
Solche Situationen gehören zur (Führungs-)Realität: Nicht alle Fragen haben eine eindeutige Antwort.
Nicht jede Entscheidung kann vollständig transparent gemacht werden.
Hier liegt die eigentliche Herausforderung: den Umgang mit Unsicherheiten bewusst zu gestalten.
Unsicherheiten auszuhalten bedeutet zunächst, sie als Teil der Führungsrealität zu akzeptieren – und sie im nächsten Schritt in Reflexion und Handlungsfähigkeit umzuwandeln.
Das gelingt, indem du inne hältst, den Kontext abwägst und bewusst entscheidest, wie viel Offenheit in der jeweiligen Situation angemessen ist.
Diese Fragen können dir dabei helfen, mit dem Spannungsfeld zwischen Transparenz und Verantwortung bewusster umzugehen:
→ Wie setze ich klare Rahmenbedingungen, damit mein Team Sicherheit und Orientierung hat?
→ Welche Informationen braucht mein Team, um sicher Entscheidungen zu treffen und zu handeln?
→ Wie kommuniziere ich mit meinem Team, wenn ich selbst keine klaren Antworten habe?
→ Wie gehe ich mit den Emotionen meines Teams um, wenn Unsicherheit im Raum steht?
Führung bedeutet, sich selbst und dem Team den Raum zu geben, Unsicherheiten auszuhalten – ohne dabei die Verbindung zueinander zu verlieren.
Das erfordert Klarheit, aber auch Mut, nicht immer sofort Lösungen anbieten zu müssen.
Unsicherheiten gehören zur Führung – doch der Umgang damit prägt deine Wirksamkeit.
Wie erlebst du dieses Spannungsfeld? Wo ziehst du die Grenze zwischen Offenheit und Verantwortung?