Salut!
Kennst du das Dilemma des "Rückzugs aus der Führung"? 🤔
→ Wie komme ich in Führung?
→ Was sollte ich tun, wenn ich sie innehabe?
Darüber gibt es unzählige Ideen und Konzepte.
Aber die heutige Frage lautet: "Wie gehe ich mit der Herausforderung um, Führungsverantwortung abzugeben, zurückzutreten oder weiterzugeben?"
Zum Weg zurück gibt es wenig.
Der Fragesteller möchte wissen: "Das 'Altbauernproblem' ist bekanntlich unangenehm und wird bis zur Schmerzgrenze ausgeblendet. Katharina, hast Du ein Satzende für 'Wer Schwierigkeiten hat Führung(sverantwortung) ab-, zurück- oder weiterzugeben, der sollte mal….?'"
Die Kurzantwort: ... in sich gehen und ehrlich zu sich selbst sein. 😌
Die Langfassung: In meinen Coachings ist es ein wiederkehrendes Thema.
Viele Führungskräfte sehnen sich nach einer Pause von der Verantwortung, sei es aufgrund von Burnout, mangelnder Work-Life-Balance, unvorhergesehenen privaten Ereignissen oder weil die Realität des Führungsalltags nicht den Erwartungen entspricht.
Aber unser System macht es nicht einfach, darüber zu sprechen oder zu handeln. Es ist schwierig, Führungsverantwortung ohne Gesichtsverlust abzugeben. Die klassische Karriere basiert auf dem Bild des Aufstiegs. Erst die Ausbildung, dann die fachliche Karriere und dann geht es in Führung. Dabei sind Fach- und Führungskarrieren nicht gleichwertig, ein Zurück ins Fach ist nicht angedacht. Vielmehr ist es – im Gegenteil zum Aufstieg – ein Abstieg. Der Kampf ist verloren.
Daher habe ich großen Respekt für diejenigen, die den Mut haben, die Führung abzugeben. Das erfordert viel Kraft, denn der Druck ist hoch.
Wir brauchen mehr Rollenflexibilität!
Vielleicht müssen wir uns vom Narrativ des stetigen "Aufstiegs" lösen. Denn unser Leben ist kein stetiger Aufstieg, warum sollte es also die Karriere sein?
In meiner Arbeit lerne ich viele Menschen kennen, die alles haben, um gute Führungskräfte zu sein. Aber dann passiert es: Die Familiensituation verändert sich, der Partner erkrankt schwer, die eigenen Eltern werden pflegebedürftig.
Plötzlich passt das Gesamtkonstrukt, das man sich geschaffen hat, nicht mehr zusammen.
Hier wäre es schön, wenn es in Organisationen mehr Rollenflexibilität geben würde. Möglich wäre ein Downshifting, der Sprung von der Vollzeit in die Teilzeit. Im letzten Newsletter sprachen wir über den bahnbrechenden Effekt von Co-Leadership.
Und zuvor wir sprachen auch darüber, wie Führung auf Zeit in einigen Unternehmen schon funktioniert. Dann übernehmen Mitarbeitende projektbasiert die Führung und gehen nach Abschluss wieder in ihre Facharbeit zurück. Und so müsste es auch funktionieren, wenn Führungskräfte wieder Fachkräfte werden möchten.
Für alle Menschen, die das wagten und mit mir sprachen, war dieser Akt wie ein Befreiungsschlag.
Was kannst du tun, wenn du dich in einer solchen Situation befindest?
Ergründe, warum du aus der Verantwortung raus möchtest.
Möchtest du keine Führungskraft mehr sein oder liegt es an anderen Faktoren, die du vielleicht beeinflussen kannst?
Liegt es am Management oder dem Vorstand? Dann suche das Gespräch. Womöglich könnte ein Wechsel innerhalb des Unternehmens Erleichterung schaffen. Wenn nicht, braucht es vielleicht wirklich einen Jobwechsel.
Liegt es an der Stundenanzahl? Dann wäre wie oben angesprochen das Führen im Tandem eine Option.
Gehe in die Offensive!
Sammle deine Argumente und überlege, welche Position du in deinem Unternehmen zukünftig einnehmen möchtest. Im besten Fall hast du bereits deine Nachfolge geregelt, bevor du das Gespräch mit der Unternehmensleitung suchst.
Und dann: Sei bereit für den Sprung ins kalte Wasser!
Wenn du feststellst, dass Kollegen und andere Führungskräfte mit ihrer Arbeit hadern, ermögliche ihnen, offen darüber zu sprechen. Gemeinsam könnt ihr individuelle Lösungen finden und eine Kultur der Rollenflexibilität etablieren.
Vielen Dank für diese spannende Frage!🙏🏻 Wenn auch ihr eine Frage im Führungskontext habt, dann stellt sie mir gern hier anonym.
Und wenn ihr eure Erfahrungen teilen möchtet, dann schreibt doch gern in die Kommentare:
💡 Was wäre eure Antwort auf die Frage:
„Wer Schwierigkeiten hat Führung(sverantwortung) ab-, zurück- oder weiterzugeben, der sollte mal….?“
Solltest du aktuell in deiner Führungsrolle stagnieren, lass uns ins Gespräch kommen und gemeinsam herausfinden, wie ich dich dabei unterstützen kann, wieder durchzustarten.