Salut!

Heute feiere ich ein kleines Jubiläum 🎉

Du liest gerade meinen 10. Newsletter. Merci dafür!

Es ist nicht ohne, monatlich einen solchen Newsletter rauszuschicken – aber was mich wirklich erfüllt, ist dein Feedback. 🫶🏼

Und tatsächlich: du liest den Newsletter und meine Gedanken, die ich auf LinkedIn teile. WIRKLICH. Das zeigt mir die heutige Fragesteller*in.

Sie greift vieles auf, was ich bereits in früheren Ausgaben teilte, geht aber eine Ebene tiefer.

 Aber schauen wir uns die Frage gemeinsam an:

 „New Work, HR & Potentialentfaltung – alles gut und aus einem gesunden Führungsverständnis auch richtig. Aus der Beobachterperspektive aber manchmal „too much". Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Antrieb, mit dem wir Entscheider (und damit schließe ich mich als ehemalige Führungskraft mit ein) ein möglichst optimales Arbeitsumfeld zu schaffen versuchen, ganz schnell auch überdosiert werden kann. Bauen wir eine Parallelwelt mit Wohlfühlversprechen „in Work" auf, weil die „Life"-Welt außerhalb der Organisationen dies oft nur noch schwer liefern kann? Müssen Unternehmen das leisten (können)? Wieviel „vorBILD" ist Pflicht und wo beginnt vielleicht die Kür?

Katharina sag: Siehst Du eine Grenze (und wenn ja, wo mäandert sie vielleicht entlang) an der „Geführt werden" in „Selbstverantwortung" übergeht?“

Ich verstehe diese Thematik sehr gut, möchte aber die Frage etwas öffnen. In zeitgemäßen Organisationen ist Selbstorganisation nicht mehr wegzudenken. 

Zu dieser Selbstorganisation gehört die Selbstverantwortung dazu. (Auch ein beliebtes Buzzword.)

Aber wie immer müssen wir schauen, wie diese Begriffe und Modelle in der Praxis umgesetzt werden.

 Damit Selbstverantwortung gut gelebt werden kann, braucht es 2 Voraussetzungen:

  • Das Unternehmen setzt den passenden Rahmen: In hierarchisch organisierten Organisationen, in denen Top-Down-Entscheidungen zum Alltag gehören, kann keine Selbstverantwortung gelebt werden. Es braucht Prozesse, in denen Mitarbeitende ganz nach ihren Fähigkeiten und Aufgaben selbstverantwortlich handeln können.
  • Die Führungskraft gibt den Raum für Selbstverantwortung: Du hast als Führungskraft die Aufgabe, deine Mitarbeitenden zur Selbstverantwortung zu befähigen.

Das bedeutet aber nicht, dass wir eine „Parallelwelt mit Wohlfühlversprechen“ aufbauen. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren ihre Angebote angepasst, Stichwort Obstkorb, Tischkicker und Vertrauensarbeitszeit. Warum auch nicht, wenn diese Angebote positiv angenommen werden?

Wenn aber mit zu vielen „Wohlfühlversprechen“ jegliche konstruktive Kritik unterdrückt werden soll, spricht man von toxischer Positivität – und die kann nicht die Lösung sein.

It’s a process

Es geht vielmehr darum, die Verantwortung und die Führung zu teilen. In einem ständigen Aushandlungsprozess schauen Führungskraft und Team:

→ Was kann jede einzelne Person leisten?

→ Für was übernimmt wer die Verantwortung (und trägt daraus auch die Konsequenzen)?

Deine Aufgabe als Führungskraft ist es dann, diesen Raum zu geben und regelmäßig in die Reflexion zu gehen: Welche Projekte liegen in letzter Zeit gut? Wo handeln Teams und Mitarbeiter bereits selbstverantwortlich? Und wo neigen Teams dazu, Entscheidungen wieder an dich als Führungskraft zurückzudelegieren? So arbeiten alle gemeinsam an einem guten Gelingen und einem angenehmen Arbeitsumfeld – ganz ohne Tischkicker-Feeling. 😌

Dieses Vorgehen entlastet dich als Führungskraft, wenn du – und das ist jetzt wichtig – dich abgrenzen kannst.

Mein Tanzbereich – dein Tanzbereich

Das bedeutet im Klartext:

Wenn du deinen Mitarbeitenden Verantwortung gibst, musst du auch Entscheidungen, die sie in ihrem Kompetenzbereich treffen, akzeptieren.

Andersherum: Mitarbeitende müssen für ihre Entscheidungen auch geradestehen und die Konsequenzen tragen.

Diese relativ scharfe Trennlinie muss klar kommuniziert sein, damit jede*r weiß, auf welcher Seite er bzw. sie steht.

Und damit fallen auch die Befürchtungen der fragestellenden Person weg: Denn so wird selbstverantwortliches Arbeiten nicht zum betreuten Arbeiten. Vielmehr hat jede beteiligte Person die Aufgabe, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche klarzumachen.

💡 Und ein letzter Gedanke dazu:

Nicht alle Menschen haben Lust auf Selbstverantwortung.

Es ist eine Frage der Persönlichkeit und der Einstellung, ob man sich selbst organisieren will und kann. Wenn du also bemerkst, dass ein Großteil deines Teams eher nicht dazu bereit ist, solltest du darauf reagieren.

Ansonsten verlieren am Ende alle: Die Mitarbeitenden sind demotiviert und genervt und du versuchst aus Menschen, die gerne Aufgaben entgegennehmen und hierarchisch geführt werden möchten, etwas zu machen, was sie nicht sind.

Stehst du als Führungskraft genau vor dieser Herausforderung? Dann lass uns gerne ins Gespräch kommen und gemeinsam herausfinden, wie ich dich dabei unterstützen kann, dein Team in die Verantwortung zu nehmen.😌

Und noch einmal vielen Dank für diese spannende Frage!🙏🏻 Wenn auch ihr eine Frage im Führungskontext habt, dann stellt sie mir gern hier anonym.

P.S.: Vom 25.-27. Oktober findet meine zweites Retreat AUS:ZEIT für Reflexion statt. Details und Informationen findest du hier: www.katharina-kohlmayr.com/go2/retreat-auszeit

Katharina Kohlmayr
Expertin für persönliche Entwicklung
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